Die Zukunft der Arbeit

von Mag. Catharina Fink

© Kristina Flour on Unsplash

Wie wird sich unser Arbeitsleben in Zukunft gestalten und wie schaffen es Unternehmen, für Talente attraktiv zu sein?

Ganz nach dem Motto „Ich denke, also bin ich“ ist es immer aufs Neue interessant, sich über die Zukunft Gedanken zu machen. Ganz besonders, wenn es um die Zukunft der Arbeit geht, ist es doch ein Thema, das uns alle betrifft. Namhafte ExpertInnen zerbrechen sich darüber regelmäßig den Kopf und schenken uns immer wieder spannende Ausblicke darauf, was sich in den nächsten Jahrzehnten verändern wird.

Werfen wir einen näheren Blick auf zwei konkrete Aspekte:

Work-Life-Balance

In diesem Punkt zumindest scheinen die Trend-DenkerInnen, angefangen bei Matthias Horx vom Zukunftsinstitut bis hin zum visionären Marketingexperten Dietmar Dahmen, übereinzustimmen: die Grenzen zwischen Arbeitswelt und Freizeit verschwimmen zunehmend. Dank Digitalisierung sind wir mobil quasi immer und überall erreichbar. Am Wochenende arbeiten oder im Urlaub schnell das Mail der Chefin/des Chefs beantworten? Kann schon mal vorkommen. Der Nachteil dieser verschwimmenden Grenzen ist für manche die fehlende Entspannung, das Nicht-mehr-Abschalten-Können. Hier muss der Einzelne für sich Strategien zur Abgrenzung entwickeln.

Die positiven Effekte scheinen jedenfalls zu überwiegen. Einer davon ist die steigende Flexibilität. Ich muss nicht unbedingt im Büro anwesend sein, lege auch einmal einen Home-Office-Tag ein oder kann Leerzeiten, etwa während ich in der U-Bahn fahre, effizient nutzen, indem ich etwas für die Arbeit erledige. Horx will hier aber weniger von einer Balance als lieber von einer Work-Life-Dynamik sprechen: einmal überwiege im Leben das Berufliche, ein anderes Mal das Private. Diese beiden Pole gelte es, immer wieder aufs Neue auszutarieren und den aktuellen Erfordernissen anzupassen.

Dietmar Dahmen, der die Vermischung von Arbeit und Freizeit als ein eigenes Ökosystem beschreibt, gibt einen klaren Tipp an Unternehmen: Um für Talente als ArbeitgeberIn in Zukunft attraktiv zu sein, müssen sie eben dieses Ökosystem des neuen Arbeitsplatzes aufwerten – sei es durch eine Kooperation mit einem tollen Fitnesscenter oder einem guten Restaurant. Es gehe darum, den MitarbeiterInnen einen entsprechenden Mehrwert, der sich direkt auf deren Freizeit auswirkt, zu bieten.

Menschen werden durch Maschinen ersetzt

In diesem Punkt sind die Meinungen durchaus gespalten. Die einen, etwa der US-amerikanische Soziologe und Ökonom Jeremy Rifkin, sprechen von Arbeitsverknappung oder davon, dass künstliche Intelligenz Arbeit vernichte. Dies würde zu einer enormen Krise in der Erwerbsgesellschaft führen.

„Technologie bringt immer neue Arbeit hervor“, meint hingegen Matthias Horx. „Arbeit ist kein Kuchen, der irgendwann vertilgt ist. Jeder Technologieschub erzeugt eine Rekursion, eine Komplexitätskaskade, die zu gesteigerten Nachfragen und ganz neuen Bedürfnissen führt.“ Zum einen werde immer Personal benötigt, um neue Technologien zu steuern oder zu warten. Zum anderen entstünden bei den Menschen neue Bedürfnisse, die es zu stillen gelte – und mit ihnen Berufe, von denen man gestern noch nichts geahnt habe. Wir leisten uns einen persönlichen Gesundheits-Coach, einen Wohlstands-Guide, eine/n Bildungs-BeraterIn, etc. Horx zufolge gehört die Zukunft diesen „Humanagenten“, die uns dabei helfen, unser Leben zu bewältigen.

In dieselbe Kerbe schlägt auch Dietmar Dahmen, wenn er vorhersagt, dass es einen riesigen Bedarf an Leuten geben wird, die das können, was eben ein Computerprogramm nicht kann: das Nicht-Strukturierte, das Innovative, eben jenes, das uns als Menschen voranbringt. Jeder solle sich fragen, was er besser kann als ein Computer.

Dahmen unterscheidet Worker und Talents. Die Worker würden ersetzt werden. Und die Talents werden sich ihren Job aussuchen können. Weil sich der Markt laut Dahmen gedreht haben wird. Die Arbeitnehmerin/der Arbeitnehmer wird wie eine Kundin/ein Kunde behandelt werden müssen und derart wird sich die neue Beziehung zwischen ArbeitgeberIn und ArbeitnehmerIn gestalten. Die/der ArbeitgeberIn wird sich mehr als bisher fragen müssen: Was kann ich tun, was muss ich Talenten bieten, damit sie meine Firma gut finden? Das wird dazu führen, dass das Unternehmen als Marke mehr in den Fokus rücken wird. Ist mein/e ArbeitgeberIn cool? wird die Frage lauten. Die Firma soll die Person der Arbeitnehmerin/des Arbeitnehmers zusätzlich aufwerten. Jede/r soll sagen: „Du arbeitest dort? Ist ja toll!“

Dietmar Dahmen arbeitet heute als Kreativberater, Visionär und Zukunftsforscher. Er verfügt über 20 Jahre Erfahrung in der Werbung- und Marketingbranche.
Matthias Horx war als Journalist tätig, ehe er zur Jahrtausendwende das Zukunftsinstitut gründete. Als einflussreicher Trend- und Zukunftsforscher berät er heute zahlreiche Institutionen und Unternehmen.

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